
Eins nach dem anderen …!
Der sich neigende Sommer ist kein Grund dafür, auf Grillvergnügen zu verzichten. Denn das geht bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit. Echte Grillmeister genießen die Phase, in der rohe Fleisch- und Wurstkonglomerate vom Rohzustand in den servierbaren und verzehrfähigen Endzustand bruzzeln. Der Genusserfolg steht und fällt mit dem Eingangsmaterial – wir wählen heute aus gutem Grund Nürnberger Rostbratwürste. Dazu ist die richtige Hitze nötig, außerdem ein bisschen Zeit. Dann noch ein kühles Bier in der Linken, die Zange in der Rechten, bestenfalls noch dazu ein passender Gesprächspartner. Der möchte endlich gern zubeißen, muss sich allerdings noch in Geduld üben – was einigermaßen schwerfällt, denn der Duft, der dem Grillrost entströmt, macht die Spucke im Mund zum reißenden Fluss der Begierde. Die Rostbratwürste sind unwiderstehliche, geschichtsträchtige Originale mit der spezifischen Rezeptur aus Schweinefleisch, Kräutern und typischer Majoran-Würzung im Natursaitling. Aber: Wie eigentlich kommen die Würste in die Verpackung?
Die Frage ist nicht unberechtigt, und die Antwort dahinter offenbart – mal wieder – feinste Ingenieurskunst. Denn diese Wörschdla sind Naturprodukte, es sind Unikate mit jeweils unterschiedlichen Längen, Durchmessern und Krümmungen. Obendrein in eine empfindliche Naturhaut gefasst, die schnell einreißen kann. Da hilft also nur Handarbeit, um jede einzelne Wurst behutsam in den Folienblister der Verpackungsmaschine einzulegen. Angeblich werden täglich rund drei Millionen Stück hergestellt. Was aber, wenn diese Arbeit nicht mehr zumutbar ist? In Akkordarbeit, in fensterloser Umgebung bei nur etwa vier Grad Celsius ist das kein Spaß. Auch das manuelle Handling von Produkten aus Wurst und Fleisch ist nicht jedermanns Sache. Deshalb war ein Nürnberger Wursthersteller auf der Suche nach einer automatisierten Alternative. Und hat sie gefunden! Ich durfte den Sondermaschinenbauer besuchen und eine Reportage über die einmalige Wurstvereinzelungs- und Zuführungslösung verfassen. Die Konstrukteure haben die Einlegemaschine so konzipiert, dass die Würste, die im Pulk roh, ungeordnet und unsortiert aus der Küche kommen, über Fördertechnik, Dosierbänder und Greifstationen sicher an der Verpackungsmaschine ankommen. Vollautomatisch und punktgenau trotz ihrer individuellen Geometrie und Größe. Sie landen im traditionellen 14-er Pack sauber im Kühlregal und können später über der Grillhitze das einzigartige Aroma entfalten. Fertig, gar, knusprig – Schluss mit der Theorie. Guten Appetit!