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Komplexe Bewegung in kompakter Montagezelle dank Direktantrieb

April 23, 2024

Ein Reportageprojekt ganz nach meinem Geschmack war jüngst ein Fachbericht über eine vollautomatisierte Handling- und Montagezelle mit insgesamt sieben Funktionsstationen, zwei stationäre und fünf bewegliche, bei einem Sondermaschinenbauer. Es gibt hier zwei Besonderheiten: Zum einen laufen fünf Montageprozesse auf fünf voneinander unabhängig beweglichen Schlitten ab, um eine dynamische Taktung der Prozesse und somit einen hohen Ausbringungsgrad zu erreichen. Zum anderen darf die Zelle nur äußerst kompakt bemessen sein, um sich in eine schon vorhandene Produktionslinie einfügen zu können. Diese Vorgaben Kompaktheit sowie unabhängig voneinander verfahrbare Schlitten sind nur mit einer Lineardirektachse zu erfüllen – sie ist das Herz dieser hochgradig faszinierenden Automatisierungszelle. Das Funktionsprinzip eines solchen Antriebssystems ist der Magnetismus: Die Magnetfelder der (beweglichen) Schlitten und die Magnetfelder der (feststehenden) Achse werden jeweils so gepolt, dass der Schlitten ein Stück in Bewegungsrichtung gezogen und nach hinten abgestoßen wird. An der nächsten Position wird umgepolt, und es geht weiter vorwärts. Das geht natürlich sehr schnell vonstatten. Die Laufrichtung jedes einzelnen Schlittens vorwärts oder rückwärts ist beliebig möglich, und alle Schlitten sind unabhängig voneinander ansteuerbar. Da bei einem solchen Antriebsprinzip keine mechanische Übertragungselemente nötig sind, ist eine solche Motorachse störkonturfrei designbar und verringert die Komplexität des Maschinenaufbaus. Wer sich das ausgedacht hat – Chapeau!